Georg von der Vring

Der Namensgeber unserer Gesellschaft, der Dichter und Maler Georg von der Vring (18891968) stammt aus der Stadt Brake (Unterweser), deren einziger Ehrenbürger er bis heute ist. Es war sein Wunsch, hier in Brake beerdigt zu werden.

Georg von der Vring – Selbstportrait (Datum, Quelle)

Georg von der Vring, geboren 1889 in Brake, war in den 1950er und 1960er Jahren einer der bekanntesten Lyriker Westdeutschlands. Seine Gedichte fanden sich in zahlreichen Anthologien und in den meisten Schullesebüchern zum Deutschunterricht.
Bekannt wurde Georg von der Vring durch seinen Roman „Soldat Suhren“, der den Schrecken des ersten Weltkriegs aus dem eigenen Erleben als Soldat erzählt. Durch seinen großen Erfolg verließ von der Vring seinen Hauptberuf als Lehrer und widmete sich fortan dem Schreiben.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden ihm viele Ehren zuteil. Er erhielt unter anderem 1954 den Literaturpreis des Landes Niedersachsen und 1959 das Große Bundesverdienstkreuz. Georg von der Vring wurde in seiner Heimatstadt auf dem Friedhof von Brake-Kirchhammelwarden beerdigt.

Georg von der Vring (Datum, Quelle)

Georg in Bildern

Leben und Werk

1889 – 1914

Geboren am 30. Dezember in Brake/Unterweser. Ab 1904 Besuch des
evangelischen Lehrerseminars in Oldenburg, ab 1910 ist er Volksschullehrer in Horumersiel. 1914 folgt ein Studium an der
Kunstgewerbeschule und der damaligen Königlichen Kunstschule in Berlin. Hier lernt von der Vring seine spätere Frau, Therese Oberlindober, kennen. 1913 erscheint ein erster Gedichtband.

1914 – 1918

Bis 1915 arbeitet von der Vring als Zeichenlehrer in Wilhelmshaven. Ab
1916 Teilnahme am 1. Weltkrieg. 1917 Heirat mit Therese Oberlindober. 1918 gerät er schwerverwundet in Kriegsgefangenschaft.

1919 – 1928

Zeichenlehrer am Mariengymnasium in Jever. Gemein­sam mit seiner Frau Therese maßgeblich beteiligt an der Gründung der „Barke“, einer Vereinigung nordwestdeut­scher Künstler. 1920 und 1923 kommen die Söhne Peter und Lorenz zur Welt. Verlagerung seines Schaffens von der Malerei auf das Schreiben. 1927 erscheint „Soldat Suhren“, ein Antikriegsroman, der sich auch internatio­nal zum Bestseller entwickelt. Im Mai des Jahres stirbt Therese von der Vring an Tuberkulose. Georg von der Vring gibt den Lehrerberuf auf. Im Oktober heiratet er Marianne Kayser. Es folgen einige Jahre im Tessin und in Wien.

1930 – 1951

Wohnort wird Stuttgart. Neben seiner schriftstelleri­schen Tätigkeit arbeitet Georg von der Vring bis 1934 für den Südfunk. 1936 und 1937 kommen die Söhne Clemens und Thomas zur Welt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entstehen vor allem historische Romane. Der Kriminalroman „Spur im Hafen“ erreicht eine Auflage von 445.000 Exemplaren. 1940-1943 wird von der Vring zur Wehrmacht eingezogen,
wo er unter anderem eine Kunstausstellung organisiert und eine Frontzeitschrift betreut. Vom Grundsatz her linksliberaler Humanist, bleibt seine Haltung zum nationalsozialisti­schen Regime ambivalent. Seine Werke werden von den Nationalsozialisten kritisch begleitet. 1943 Umzug nach Schorndorf bei Stuttgart. 1944 Scheidung von Ehefrau Marianne. Kurz darauf heiratet von der Vring Wilma Musper. 1945 gelingt es ihm, das Todesurteil gegen seinen ältesten Sohn Peter, wegen Wehrkraftzersetzung verurteilt, abzuwenden.

1951 – 1968

Umzug nach München. Schaffensschwerpunkt wird nun die klassische Lyrik. Darüber hinaus Herausgeber und Übersetzer französisch- und englischsprachiger Lyrik. Mitglied des PEN Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. 1953 Aufnahme in die Bayrische Akademie der Künste, ein Jahr später Literaturpreis des Landes Niedersachsen, 1958 Förderpreis für Literatur der Stadt München. 1959 erhält von der Vring das Bundesver­dienstkreuz, 1960 wird er zum ersten und einzigen Ehrenbürger der Stadt Brake/Unterweser
ernannt. 1962 Literaturpreis des Kulturkreises der Industrie, 1963 Ehrengast in der Villa Massimo in Rom, 1965 Verleihung des Bayrischen
Verdienstordens.

Am 1. März 1968 Freitod.

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